LICHTER ART AWARD - RÜCKSCHAU 2011

PREISTRÄGERIN

LUCIANA LAMOTHE (*1975)
lebt und arbeitet in Buenos aires. Ausgebildet wurde sie unter anderem an der Skowhegan School in Maine, USA. Für den LICHTER ART AWARD konzipierte sie die Arbeit “Caja Tarro Silla Marco” (2011), in deren Mittelpunkt eine stillgelegte Brücke in der Provinz Buenos Aires steht. Lamothe wird sich dort aufhalten, ausgestattet mit einer Kamera, seilen und anderen Werkzeugen. Ziel ihrer arbeit ist es, mit einer Mischung aus Skulptur, Performance und Video einen Bezug zum Raum herzustellen.

FINALISTINNEN UND FINALISTEN

REBECCA ANN TESS (*1980)
lebt und arbeitet in Frankfurt und new York. Derzeit beschäftigt sie sich mit stereotypen Protagonisten und den Ästhetiken verschiedener Filmgenres. Für den LICHTER ART AWARD ist ihre Videoinstallation „A crime must be comitted“ (2010) nominiert. Dieses Projekt dekonstruiert klischeehafte Charakterdarstellungen der europäischen und US-amerikanischen Kino- und Fernsehgeschichte, indem Filmszenen, die für markante Genre-Formen stehen, reinszeniert und verändert werden.

MARIO ASEF (*1971)
lebt und arbeitet in Berlin. Seine akademische Laufbahn führte den argentinischen Künstler unter anderem nach Cordoba und London. Asefs bisheriges Werk umfasst zahlreiche Videos und Klanginstallationen. Seine Arbeit “Börsianer/The Operators” (2009) zeigt die Gegensätze Frankfurts auf. Sichtbar wird, wie Datenströme auf dem Frankfurter Parkett Geldflüsse regeln und wie andernorts Menschen illegale Geschäfte treiben. Die Stille an der Börse steht den Schreien eines unzufriedenen Mannes gegenüber.

JESSICA SEHRT (*1985)
lebt und arbeitet in Frankfurt und ist Studentin an der Städelschule. Ihre Video- und Audioinstallation „Realities“ (2010, in Zusammenarbeit mit Cesar Alarcon) zeigt Arbeiter bei der routinierten Ausübung ihrer tätigkeit. Über eine dabei getragene “Prothese” werden Daten wie Temperatur, Helligkeit und Herzschlag gemessen und nehmen direkten Einfluss auf die Präsentationssituation der Arbeit. Sowohl die “Prothese” als auch das Video befinden sich so in einem Prozess der stetigen Veränderung.

HANNA HILDEBRAND (*1978)
geboren in Como/Italien, war von 2003 bis 2009 Studentin der Städelschule in Frankfurt. Seit 2010 lebt und arbeitet sie in Mexico City und Frankfurt am Main. “A Party With a Purpose” (2009) ist eine Pseudo-Dokumentation über das großstädtische Partyleben. In der dargestellten Szenerie vereinen sich typische Charakteristika sozialer Events, wie zum Beispiel Ausstellungseröffnungen. Hildebrands Arbeit bildet eine Studie über Verhalten und Körpersprache im gesellschaftlichen Kontext.

JURY

JUDITH HOPF
Die internationale Künstlerin Judith Hopf ist seit 2008 Professorin für Freie Bildende Kunst an der Städelschule in Frankfurt/Main.

SAUL JUDD
Der freie Kurator Saul Judd ist seit 2010 verantwortlich für die Videokunstsektion bei den LICHTER Filmtagen.

MATTHIAS ULRICH
Der Diplomsoziologe Matthias Ulrich ist seit 2004 als Kurator in der SCHIRN Kunsthalle tätig, wo er unter anderem die Projekte “Playing the city” (2009) und “Playing the city 2” (2010) realisierte.