LICHTER Filmpreise 2015

Auch 2015 bildeten die Wettbewerbe um den besten regionalen Lang- und Kurzfilm wieder zwei tragende Säulen des LICHTER Filmfests. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über die Nominierungen sowie die renommierten Lang- und Kurzfilmjurys, die anlässlich der 8. Ausgabe des Filmfests jeweils die Preise vergaben.

Die LICHTER Preisträger 2015

Avi Dehlinger

Der weiße Bembel für den besten regionalen Langfilm wurde in diesem Jahr auf zwei Filme aufgeteilt: Gewonnen haben Maria Hengges Debüt „Sin & Illy still alive“ und Götz Schauders
Künstlerporträt „CONDUCT! Jede Bewegung zählt“. Beide Filme haben bei LICHTER ihre Weltpremiere gefeiert.

Avi Dehlinger

Den weißen Bembel für den besten regionalen Kurzfilm gewannen die Regisseure Michael Schaff und Thomas Toth mit ihrem Werk „Ein bisschen Normalität“. Die Jury, bestehend aus der Produzentin Martina Valentina Baumgartner, dem Autor Stefan Kriekhaus und dem Filmjournalisten Achim Forst, begründet ihr Urteil wie folgt: „Der Preis geht an einen Film, in dem die drogenabhängige Protagonistin den Filmemachern einen schonungslosen und ungeschönten Blick auf ihr Leben erlaubt. Umgekehrt gelingt es den beiden Regisseuren, aus der vertrauensvollen Zusammenarbeit ein berührendes Porträt zu zeichnen, das besonders durch seine gelungene Montage überzeugt.“

Die lobenden Erwähnungen für den regionalen Kurzfilm gingen an „Gezeitentümpel“ von Pablo Zinser, der durch seine formal strenge Bildsprache und sein stilsicheres Gespür überzeugte, und an “„Warum ist der Tisch schräg!/Warum mag jeder Geld!“:http://www.lichter-filmfest.de/de/programm/timetable/programmansicht-2015.html?film_id=493 von Stefan Vogt, die sich durch einen leichten und witzigen Umgang mit gesellschaftlichen Themen auszeichnen.

Avi Dehlinger

Auch die strengste Jury der Welt hat in diesem Jahr wieder ein Urteil bei LICHTER gefällt – die Zuschauer: Der Binding Publikumspreis ging in diesem Jahr an „Carlo, Keep Swingin ́“ von Elizabeth Ok. Die einfühlsame Dokumentation über den Frankfurter Trompeter Carlo Bohländer, der den Jazz in der jungen Bundesrepublik etablierte, lässt zahlreiche Legenden zu Wort kommen und macht bislang unveröffentlichtes Archivmaterial zugänglich. Der mit 2.000 € dotierte Preis wird bereits im dritten Jahr von der Binding-Brauerei gestiftet.

Avi Dehlinger

Michel Klöfkorn konnte sich für seinen Kurzfilm X-X-XX—X—GEWOBENES PAPIER (X-X-XX—X—WEAVED PAPER) über den in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobten LICHTER Courage-Preis, gestiftet vom Schlageter Institut, freuen darf.

Die lobenden Erwähnungen für den LICHTER Courage-Preis gingen an „Sorrow“ von Mikhail Svyatskiy, dessen Animationsfilm durch seine eindringliche Darstellung von persönlichem Mut besticht, und an „Limit: S.O.S.“ von Andrzej Klamt, der ein formal überzeugendes Statement zur Fluglärmbelastung im Rhein-Main-Gebiet ist.

Die LICHTER Jury 2015

Auch 2015 haben wir wieder namhafte Persönlichkeiten und Experten rund um das Medium Film dazu verpflichten können, den Preisträger für die Wettbewerbe um den besten regionalen Lang- und Kurzfilm zu küren.
Neben den Entscheidern um den besten regionalen Langfilm vergibt auch die LICHTER Kurzfilmjury, wieder den Preis um den besten regionalen Kurzfilm.

Die Langfilmjury

Christoph Thoke

Christoph Thoke ist Koproduzent unseres preisgekrönten Eröffnungsfilms 2014 Of Horses and Men und vieler weiterer Filme. Seine Produktionen wurden in den Wettbewerben von Cannes, Venedig und Berlin eingeladen sowie ausgewählt für den Wettbewerb für den Europäischen Filmpreis, die Golden Globes und den Oscar in der Kategorie Bester ausländischer Film. Er hat mit namhaften Regisseuren wie Jean-Pierre und Luc Dardenne zusammengearbeitet. Thoke ist mit seiner Produktionsfirma Mogador Film in der Rhein-Main-Region präsent.

Tatjana Turanskyj

Tatjana Turanskyj studierte Geisteswissenschaften in Frankfurt a.M. und ist seit 1999 im Performance- und Videobereich tätig. Als Mitglied des Performance-Filmkollektiv hangover ltd.* drehte sie erfolgreich Filme; u.a. den in Oberhausen preisgekrönten Kurzfilm “Remake”. 2008 gründete Tatjana Turanskyj zusammen mit Jan Ahlrichs die Filmproduktion turanskyj & ahlrichs, die ihre nun folgenden Spielfilme “Eine flexible Frau” und “Top Girl” produziert hat. Beide Filme sind Teil der “Frauen- und Arbeittrilogie” und hatten ihre Premieren auf der Berlinale 2010 bzw. 2014. Turanskyjs aktueller Film “Athen – Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen”, den sie zusammen mit der Dokumentarfilmerin Marita Neher gedreht hat, befindet sich in der Postproduction. Zur Zeit erarbeit Turanskyj das Drehbuch für “High Potential”, den dritten Teil der “Frauen- und Arbeittrilogie”. Tatjana Turanskyj ist Mitbegründerin der Initiative ProQuote Regie einem Zusammenschluss von Regisseurinnen, die sich für u.a. eine Quote für die Vergabe von Regieaufträgen im Fernseh- und Filmbereich einsetzen, um mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche zu erreichen.

Anne Ratte-Polle

Anne Ratte-Polle ist Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin. Nach einem Studium in Münster machte sie eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. An der Volksbühne Berlin arbeitete sie u.a. mit René Pollesch, Frank Castorf, Dimiter Gotscheff, Werner Schroeter und Herbert Fritsch zusammen. Ihre erste Kinohauptrolle hatte sie in Die Nacht singt ihre Lieder von Romuald Karmakar an der Seite von Frank Gierig. Zudem drehte sie mit Andreas Dresen (Willenbrock) und Nicolas Wackerbarth (Halbschatten). Zuletzt sah man sie auf der Berlinale in zwei Hauptrollen als Wanja (Regie: Carolina Hellsgård) und Sybille (Regie: Michael Krummenacher).

Die Kurzfilmjury

Martina Valentina Baumgartner

Martina Valentina Baumgartner, geboren 1974 in Frankfurt am Main, ist Art Director großer Filme wie Der Vorleser (2008), Barbara (2012) und Ich und Kaminski (2013). Legendär und unvergessen ist ihr LICHTER-Auftritt 2009 als Chefköchin der Freitagsküche an der Seite ihrer italienischen Mamma. Nun will sie in die Fußstapfen ihres Vaters Karl Baumgartner treten und als Produzentin die Filmbranche aufmischen.

Stefan Kriekhaus

Stefan Kriekhaus, geboren 1968 in Haan, wuchs in Gießen auf. Seit 1998 ist der Wahl-Berliner als freier Autor tätig, unter anderem als Co-Autor von Henner Wincklers Klassenfahrt (2002) und LuCy (2006). 2005 realisierte er seinen ersten Kurzfilm(Baden). Für seinen Kurzfilm Die Ruhe bleibt gewann er 2013 den Silbernen Bären der Kurzfilmjury im Wettbewerb der Berlinale.

Achim Forst

Achim Forst, geboren 1955, studierte in Berlin Germanistik, Publizistik und Musikwissenschaft. Nach einem Volontariat arbeitete er als freier Musik- und Filmkritiker. Ab 1977 war er als Film- und Musikjournalist tätig. Auch arbeitete er bei Filmfestivals wie der Berlinale und dem Filmfest München. Seit 1991 ist er Redakteur der Filmredaktion 3sat des ZDF. Dort realisiert er Dokumentationen, unter anderem über osteuropäisches Kino wie z.B. “Russische Realitäten” (2014). Er veröffentlichte das Buch „Breaking the Dreams – Das Kino des Lars von Trier“ und zwei Filme über den Dogma-Filmemacher.