Jury 2016

Namhafte Persönlichkeiten der Filmbranche küren 2016 die Preisträger in den Wettbewerben um den besten Lang- und Kurzfilm.

Neu lancieren wir in diesem Jahr einen Wettbewerb für unser internationales Programm. Eine Langfilmjury wird zum ersten Mal in der Geschichte von LICHTER den roten Bembel vergeben.

Regionale Langfilmjury 2016

Stipe Erceg

Stipe Erceg ist als Schauspieler der Spezialist für zerrissene Typen: Mal impulsiv, mal kaputt, mal rebellisch, böse oder schräg. Auf sich aufmerksam machte Erceg als “Der Typ” (2003) mit einem Streifzug durch das Frankfurter Nachtleben. Seinen Durchbruch feierte er ein Jahr später in “Die fetten Jahre sind vorbei”. In Bernd Eichingers/Uli Edels Verfilmung von “Der Baader Meinhof Komplex” verkörperte er den RAF-Terroristen Holger Meins. 2010 war er neben Liam Neeson und Diane Kruger im Berlin-Thriller “Unknown White Male” zu sehen. Als Produzent verfolgt Erceg Projekte, die Film und Theater verbinden. Für sein Filmschaffen gewann er mehrere Preise, darunter den Förderpreis Deutscher Film, den Max-Ophüls-Preis und den Hessischen Filmpreis.

Nico Sommer

Nico Sommer studierte Spiel- und Dokumentarfilmregie und Visuelle Kommunikation in Kassel. Während des Studiums gründete er die Produktionsfirma suesssauerfilm. 2008 gab er mit “Stiller Frühling” sein Langfilmdebüt, das auf dem Dokfest Kassel ausgezeichnet wurde. In den folgenden Jahren drehte Sommer eine Reihe teils mehrfach preisgekrönter Kurzfilme sowie den Pseudodokumentarfilm “Solokind” (2010). Sommers Spielfilm “Silvi” (2013) feierte auf der Berlinale Premiere und erhielt beim Achtung Berlin Filmfestival den Preis des Verbands der deutschen Filmkritik. Sein Kinofilm “Familienfieber” (2014) wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem beim Max Ophüls-Filmfestival und war 2015 auch bei LICHTER zu sehen.

Linda Söffker

Linda Söffker arbeitete nach ihrem Studium der Kultur- und Theaterwissenschaften als Programm-Koordinatorin im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums. 1999 wechselte sie zur Berlinale, seit 2010 ist sie dort Leiterin der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Daneben engagiert sie sich für Film-Events wie DOKU.ARTS und Newcomer. Sie ist regelmäßig Mitglied von Film- und Förderjurys. Hin und wieder ist Linda Söffker auch Autorin von Publikationen rund um Film und Kino (2006: Mitherausgeberin einer Monografie über Aki Kaurismäki).

Internationale Langfilmjury

Max Linz

Max Linz ist bei LICHTER alles andere als eine unbekannte Filmgröße: Der gebürtige Frankfurter und Wahlberliner zeigte hier mit „Die Finanzen des Großherzogs Radikant“ (2011) und „Ich will mich nicht künstlich aufregen“ (2014) junges politisches Kino. Für Furore sorgte der Kreativ-Provokateur auch mit der Webserie „Das Oberhausener Gefühl“ (2012), in der er die Bedingungen künstlerischen Arbeitens mit spitzer Kamera untersucht. Linz studierte Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin und der Sorbonne Nouvelle Paris sowie Regie an der Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB).

Barbara Schweizerhof

Barbara Schweizerhof studierte Theaterwissenschaft, Slawistik und osteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin. Nach ihrem Studium fand sie als Redakteurin der Wochenzeitung „der Freitag“ ihren Weg ins Feuilleton. Viele hunderttausend Zeichen später spezialisierte sie sich bei der Monatszeitschrift epd Film auf das bewegte Bild. Seither berichtet sie über die Werke der Coen Brothers und anderer Filmgrößen, über Cannes und Venedig genauso wie über die neusten Hits aus der Pixar-Disney-Fabrik. Als Jurorin hat sie bei Filmfestivals in Rotterdam, Karlovy Vary und Oberhausen ihren Blick für die besten internationalen Filme bewiesen.

Hermann Vaske

Hermann Vaske mischt als unkonventioneller Regisseur, Autor und Produzent die internationale Filmbranche auf. In seinen Filmen arbeitete er unter anderem mit Schauspielergrößen wie Dennis Hopper, Harvey Keitel, Sir Peter Ustinov und John Cleese. Bei Saatchi & Saatchi in London und im FCB Hamburg war er als Creative Director tätig. Für seine Filme und Werbeclips erhielt er zahlreiche Auszeichnungen; unter anderem den Grimme-Preis und einen Löwen in Cannes. Im vergangenen Jahr zeigte LICHTER seine Produktion “Arteholic”, in der uns Filmlegende und Kunstliebhaber Udo Kier auf eine Reise zu Europas besten Museen mitnimmt.

Regionale Kurzfilmjury

Isabel Berghout

Isabel Berghout wurde 1987 in den Niederlanden geboren und wuchs in Frankfurt am Main zweisprachig auf. Während der Schulzeit entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Theater und spielte nach dem Abitur im Jugendclub vom Schauspiel Frankfurt. Von 2008 bis 2012 erhielt Isabel Berghout am Schauspielhaus Salzburg ihre Ausbildung und war in zahlreichen Theaterstücken zu sehen. Es folgten Engagements am Ernst-Deutsch Theater in Hamburg, am Theater Hof und am Theater in Bern. Seit 2011 arbeitet Isabel Berghout auch für Film und Fernsehen. Im Team der ZDF Krimiserie SOKO Wismar spielt sie seit 2014 die niederländische Polizistin „Anneke van der Meer“.

Lilli Kobbe

Die gebürtige Kölnerin ist schon seit 1996 im Hessischen Rundfunk beheimatet. Dort betreut sie als Redakteurin der Fernseh- und Spielfilm-Redaktion unter anderem den starken hessischen Tatort, den Mittwochsfilm und Kino-Koproduktionen. Besonders faszinierend ist ihr Gespür für herausragende regionale Hochschulfilme, die sie mehrmals im Jahr in der Reihe „frischfilm“ im hr-Fernsehen präsentiert. Dr. Lilli Kobbe studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie in Wien. Als Künstlerin stellt sie regelmäßig Malerei und Zeichnungen aus.

Hendrik Maximilian Schmitt

Hendrik Maximilian Schmitt wurde 1985 in Fulda geboren.Von 2005 bis 2013 studierte er Visuelle Kommunikation im Fachbereich Film an der Kunsthochschule Kassel. Sein Abschlussfilm “Tschüss Papa” wurde mit dem Goldenen Spatz und dem Studio Hamburg Nachwuchspreis für den besten Kurzfilm ausgezeichnet. Schmitts Kurzfilme liefen weltweit auf über 100 Festivals und gewannen über 25 Preise und Auszeichnungen, darunter die Prädikate “Wertvoll” sowie “Besonders wertvoll” der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW). Seit seinem Abschluss arbeitet er für Film-, Web- und TV-Produktionsfirmen, u.a. für ZDF Enterprises und DCM Pictures. Zurzeit entwickelt er sein Langfilm-Debüt.

Jury // LICHTER Art Award 2016

Saul Judd

Saul Judd ist freier Kurator in Frankfurt. Er ist verantwortlich für den Videokunstteil beim LICHTER Filmfest Frankfurt International, dem LICHTER Art Award. Im Rahmen des Festivals konzipierte er zuerst Ausstellungen mit namhaften Künstlerinnen und Künstlern wie Keren Cytter und Mike Bouchet, bis er 2011 formal den LICHTER Art Award initiierte. Eines seiner letzten Projekte ist unter Anderem seine Mitwirkung bei Blank Slate, eine Publikation über Kunst, Architektur und Design, und seit Januar 2016, Shaut! eine Ausstellungsreihe im Mal Seh‘n Kino in Frankfurt, die zusammen mit dem Künstler Gunter Deller konzipiert wurde.

Vivien Trommer

Vivien Trommer ist eine Kuratorin und Autorin. 2015 war sie die selektierte Kuratorin der MINI/Goethe-Institut Curatorial Residencies Ludlow 38, New York. Dort präsentierte sie Ausstellungen, inklusive Natural Flavor mit Kate Newby, Growing Horns mit Anna-Sophie Berger, und Zuzanna Czebatul’s US Debut Opus Sectile. Zusammen mit Mario Pfeifer produzierte sie #blacktivist, eine Videoarbeit in dem die Flatbush Zombies mitspielten. In 2014 kuratierte sie die Ausstellung Experience Economy (2014) am Salzburger Kunstverein. Zwischen 2012 und 2014 war sie in der Stellung als Kuratorische Assistentin an der Kunsthalle Wien engagiert. Trommer hat Artikel für Magazine und Zeitschriften wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frieze d/e und KubaParis geschrieben.

Fabian Schöneich

Fabian Schöneich ist Kurator am Portikus in Frankfurt am Main. Er ist als beratender Kurator für den Ausstellungsraum SALTS in Basel/Birsfelden, als Berater für den Focus, Frame und Live Bereich der Kunstmesse Frieze in London und New York tätig. Er realisierte zudem eine Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. für die Ursula-Blickle-Stiftung. Als Assistenzkurator an der Kunsthalle Basel zwischen 2012 und 2014 kuratierte er zweimal das Performance Projekt der Kunstmesse LISTE in Basel. Davor, in 2011 am Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam, koordinierte er als Assistenzkurator die Ausstellung Melanchotopia und das assoziierte pädagogische Begleitprogramm.