Wir können nicht den hellen Himmel träumen

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Kategorie: Regionaler Langfilmwettbewerb
Vorstellung : Samstag, 02. April 2016, 18:00 Uhr , Filmmuseum

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(Dokumentarfilm, D 2014), Tiroler Originalfassung mit deutschen Untertiteln, 91 min.Regie: Carmen Tartarotti
Darsteller: Theresia Kerschbamer und Helene Kerschbamer
Kamera: Carmen Tartarotti
Produktion: Carmen Tartarotti
Drehbuch: Ria Endres, Carmen Tartarotti
Schnitt: Ferdinand Ludwig, Carmen Tartarotti

„Arbeiten und beten gehört zum Kloster. Nicht nur beten. Da schnapp ich ja über, den ganzen Tag beten!“

Das Kloster Maria Steinach in den Dolomiten. Von den einst 28 Dominikanerinnen sind nur die Schwestern Angelika und Benvenuta geblieben. Seit mehr als 50 Jahren leben die beiden Frauen, die leibliche Schwestern sind, den Klosteralltag in den alten Gemäuern, während sich die Glaubensgemeinschaft um sie herum nach und nach auflöste. Doch ihre Heimat aufzugeben, kommt für sie nicht in Frage. Knochenbrüchen, Diabetes und Altersbeschwerden zum Trotz – die Schwestern erlauben sich keine Nachlässigkeiten bei den täglichen Pflichten: Gebet und Kontemplation, Küchendienst, Verwaltung und Gartenpflege. Eindrucksvoll beweisen sie, dass zwei Nonnen den Klosterbetrieb stemmen können – inklusive einer täglichen Runde Schafkopf.

Über sechs Jahre hat die Frankfurter Filmemacherin Carmen Tartarotti (LICHTER-Preisträgerin 2010) die resoluten Schwestern begleitet und dabei leise Momente voller Lebensfreude, Ruhe und manchmal auch Einsamkeit in dieser hermetisch abgeriegelten Enklave eingefangen. Das Porträt zweier außergewöhnlicher Frauen gibt wertvolle Einblicke in eine Welt, die im Untergehen begriffen ist.

Seit die jüngere der beiden Schwestern, Benvenuta, im Oktober 2012 starb, bewohnt (und betreibt) die über 80-jährige Schwester Angelika das Kloster in Algund alleine, die Verantwortung trägt aber mittlerweile der Dominikanerorden in Bozen. Wir können nicht den hellen Himmel träumen erhielt bei den 28. Bozner Filmtagen den Publikumspreis der Stadt Bozen und konnte sich außerdem sowohl über den Preis als Bester Dokumentarfilm beim Internationalen Filmfestival in Bergamo als auch beim österreichischen Festival des Neuen Heimatfilms freuen.”


„Formal passt der schlichte, betont einfache Film, der ohne großen Aufwand gedreht wurde und nicht auf spektakuläre Bilder aus ist, aufs Beste zur bodenständigen Authentizität seiner unbeugsamen Protagonistinnen […]. Die Stetigkeit der Nonnen, ihr Sinn für das Unverfälschte und Ursprüngliche, findet in der ungekünstelten Filmsprache von Carmen Tartarotti eine wunderbare Entsprechung.“ (Josef Lederle, FILMDIENST 19/2015)

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„Mit minimalistischem Einsatz und Bildern voller Symbolkraft beweist Carmen Tartarotti ihren langen Atem und ihre Ausdauer beim Beobachten und hebt sich so mit ihren Filmen wohltuend von anderen Produktionen ab. […]Die lebhaften Zwiegespräche, die Wattduelle oder die persönlichen Einblicke machen diese Dokumentation so wertvoll und zeigen fast schon komödiantisches Potenzial an einem Ort, wo man es zuletzt vermuten würde.“ (Petra Götsch, franzmagazine, April 2014)

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In Anwesenheit von Regisseurin Carmen Tartarotti