Erste internationale und hessische Film-Highlights

Die Vorfreude steigt! Die ersten Welt- und Deutschlandpremieren beim diesjährigen LICHTER Filmfest stehen fest. Für die elfte Ausgabe haben wir neben einigen Highlights des regionalen Filmschaffens auch schon jetzt jede Menge internationale Filme im Gepäck. Inhaltlich dreht sich beim internationalen Programm in diesem Jahr alles um das Schwerpunktthema „Chaos“.

Internationale Highlights

„In den Filmen steuern ganz unterschiedliche Menschen ins Chaos – pubertierende Jugendliche, ein Kosmonaut in der Raumstation Mir und Iggy Pop, der dem sinnsuchenden Nichts eine Stimme verleiht“, resümiert Johanna Süß, stellvertretende Festivaldirektorin. Mit All You Can Eat Buddha, Sergio & Sergei und In Praise Of Nothing laufen drei Filme als Deutschlandpremieren im internationalen Wettbewerb. Zudem zeigt LICHTER mit Blue My Mind und Home zwei Coming-of-Age-Dramen, die zurzeit in aller Munde liegen: Für Home erhielt Fien Troch den Orizzonti Award als beste Regisseurin bei den Filmfestspielen von Venedig. Lisa Brühlmanns Spielfilmdebüt Blue My Mind wurde für die Beste Regie auf dem Filmfestival Max-Ophüls-Preis geehrt und darf sich über sieben Nominierungen beim Schweizer Filmpreis freuen.

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Bild: All You Can Eat Buddha

Das regionale Programm

Die Spiel- und Dokumentarfilme im regionalen Lang- und Kurzfilmprogramm bringen die Vielfalt des hessischen Filmschaffens auf die Leinwand. „Die Einreichungen für den Wettbewerb um den Weißen Bembel haben gezeigt, wie stark der Filmjahrgang 2018 ist“, konstatiert Festivalleiter Gregor Maria Schubert, „Besonders die Dokumentarfilme – ob philosophische Folter-Analyse oder Hommage an das Cinema Concetta – müssen den deutschlandweiten Vergleich nicht scheuen.“ Die _Produktionen sind alle unter Beteiligung von Filmschaffenden und Förderern aus Hessen und der Rhein-Main-Region entstanden.

Gleich vier Langfilme feiern Weltpremiere bei LICHTER: Der Film Das stille Leuchten, in dem sich die Frankfurter Regisseurin Anja Krug-Metzinger auf die Suche nach der Schule der Zukunft macht; die Dokumentation Das schwarze Museum (Regie: Oliver Hardt) über das National Museum of African American History and Culture in Washington; das Familiendrama Halt!Los! (Regie: Moritz Becherer) um Existenzängste und Leistungsdruck; sowie Citizen Animal von Oliver Kyr, ein Dokumentarfilm über die „Bürgerrechte“ von Tieren.

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Bild: Citizen Animal

Dieter Reifarths dokumentarischer Filmessay Die Tortur läuft als Deutschlandpremiere bei LICHTER und erzählt von den Foltererlebnissen des Schriftstellers Jean Améry als NS-Gefangener in der belgischen Festung Breendonk. Der aus Friedberg stammende Regisseur David Sieveking (LICHTER Abschlussfilm 2010 David wants to Fly) greift in seinem neuen Film Eingeimpft ein Thema auf, das die Gemüter in Deutschland erhitzt: das Impfen. Soll man es tun oder nicht?

Ink of Yam ist der Abschlussfilm von Tom Fröhlich an der Hochschule Darmstadt und wurde beim Hessischen Film- und Kinopreis 2017 als bester Hochschulfilm ausgezeichnet. Der Regisseur besuchte für den Dokumentarfilm ein Tattoo-Studio in Jerusalem, in dem der Nahost-Konflikt scheinbar nicht existiert. Beide Werke zeigt das LICHTER Filmfest als Hessenpremiere.

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Bild: Ink of Yam

Ein weiteres Film-Highlight blickt auf eines der größten Unglücke der deutschen Filmgeschichte zurück: Im Jahr 1991 starben 28 Menschen bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Heidelberg. Unter den Opfern der Filmemacher Martin Kirchberger und sein Team. In der Dokumentation Wunder der Wirklichkeit, das mit dem Hessischen Filmpreis 2017 in der Kategorie „Dokumentarfilm“ ausgezeichnet wurde, lässt der damalige Wegbegleiter Thomas Frickel die legendäre Rüsselsheimer Künstlergruppe Cinema Concetta um Kirchberger wieder aufleben.

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Bild: Wunder der Wirklichkeit