Das Schwarze Museum
Kategorie: Extra Regional
Vorstellung: Freitag, 06. April 2018, 22:00 Uhr , Mal Sehn
(Dokumentarfilm, D 2017), engl. OV, 52 min.Regie: Oliver Hardt
Kamera: Harald Schmuck
Produktion: Harald Schmuck (Durchblick TV Produktion), Oliver Hardt (Signature Films)
Drehbuch: Oliver Hardt
Schnitt: Martin Hoffmann
Musik: Albrecht Kunze
Ton: Tobias Schinko
„I Am A Man“ – mit diesem Slogan zogen schwarze Müllarbeiter 1968 in Memphis gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Diskriminierung in den Streik. Das ikonische Schild der Bürgerrechtsbewegung ist eines der mehr als 3000 im National Museum of African American History and Culture ausgestellten Objekte. Ob die Halseisen und Fußfesseln afrikanischer Sklavinnen von einem gesunkenen portugiesischen Schiff, der Sarg des 1955 ermordeten Jungen Emmett Till, das rote Cadillac-Cabriolet von Chuck Berry oder die neun Goldmedaillen von Carl Lewis – alle Objekte sind echt, was ihnen eine besondere Aura verleiht. Auf dem Rundgang durch den gefeierten Bau von David Adjaye in Form einer Yoruba-Krone, von der unterirdischen Sklaverei-Ausstellung aufwärts durch die Zeit bis ins lichte obere Stockwerk, das Musik, Theater und Kunst gewidmet ist, vergegenwärtigen sie die afroamerikanische Geschichte – die Ungeheuerlichkeit ihrer Anfänge, den Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit, den substanziellen Einfluss auf die moderne (Pop)Kultur. 2016 mitten in Washington eröffnet, ist das Museum mit 3 Millionen Besucherinnen und Besuchern im Jahr zum Wallfahrtsort für Menschen geworden, die an Amerikas Ideale glauben, aber auch zur Metapher für alles, was heute im Land passiert.
Der Frankfurter Regisseur Oliver Hardt war mit „The United States of Hoodoo“ bereits 2013 auf dem LICHTER Filmfest zu Gast. Nun ist er mit seinem für ZDF/arte produzierten Dokumentarfilm über das Nationalmuseum für afroamerikanische Geschichte und Kultur in Washington zurück.
Der im Film prominent zu Wort kommende britische Star-Architekt David Adjaye ist auch in Frankfurt kein Unbekannter. 2012 präsentierte er hier mit einer architektonischen Studie seine Vision eines Kulturcampus in Bockenheim.