Wunder der Wirklichkeit
Kategorie: Regionaler Langfilmwettbewerb
Vorstellung: Samstag, 07. April 2018, 18:00 Uhr , Kino im Zoo-Gesellschaftshaus
(Dokumentarfilm, D 2017), dt. OV, 97 min.Regie: Thomas Frickel
Darsteller: Volker Bärenklau, Prof Helmut Herbst, Martin Kirchberger (†), Eckhard Kuchenbecker, Ralf Malwitz (†), Klaus Stieglitz (†) u.a.
Kamera: Voxi Bärenklau, Thomas Frickel
Produktion: Thomas Frickel (HE-Film)
Drehbuch: Thomas Frickel
Schnitt: Thomas Truscheit
Animation: Lutz Garmsen
Ton: Gunter Oehme
Musik: Dietmar Staskowiak
Rüsselsheim in den 80ern: Zwischen biederer Opelaner-Romantik und Fluglärm entwickelt sich eine provokante Subkultur. Ihr kongenialer Protagonist ist der junge Aktionskünstler und Filmemacher Martin Kirchberger. Mit bizarren Aktionen zwischen Fluxus und Dada mischen er und seine Freunde die Autostadt auf: Sie filmen sich auf brennenden Stühlen, und drehen skurrile fiktionale Dokumentarfilme – lange bevor die Gattung „Mockumentary“ erfunden ist. Doch kurz vor ihrem großen Durchbruch passiert die Katastrophe. Am letzten Drehtag für ihren satirischen Anti-Kriegsfilm „Bunkerlow“ stürzen sie 1991 mit dem Flugzeug ab. 28 Menschen sterben. 25 Jahre nach diesem großen Unglück der deutschen Filmgeschichte arbeitet Kirchbergers damaliger Wegbegleiter Thomas Frickel das Trauma auf und lässt die legendären Rüsselsheimer Künstlergruppen um „Kirchi“ wieder aufleben.
„Wunder der Wirklichkeit“ wurde mit dem Hessischen Filmpreis 2017 in der Kategorie „Dokumentarfilm“ ausgezeichnet. In der Jury-Begründung heißt es: „Die Dokumentation meistert den Grenzgang zwischen Komik – die Darstellung satirischer Inhalte – und Tragik – die Schilderung von Überlebenden über das traurige Unglück – in sehr eindrucksvoller Weise. […]‚Wunder der Wirklichkeit’ ist eine herausragende, packende Hommage an Thomas Frickels Freund Martin Kirchberger und die Gruppe „Cinema Concetta“– und eine sehr nahegehende Entdeckungsreise in die Grauzone zwischen Erfundenem und der Wirklichkeit.“ – Hessenfilm.de
„[…] ein Film, der ganz ohne Voyeurismus zeigt, wie Menschen mit einer Tragödie umgehen … eine liebevolle Hommage an einen Künstler und seine Freunde, deren Leben viel zu früh endeten.“ – hessenschau.de