Der LICHTER Art Award bot auch im dritten Jahr seines Bestehens der internationalen Videokunst eine Plattform:
Knapp 60 Einreichungen zählte der mit 1.000 Euro dotierte Preis 2013. So groß war der Zuspruch bisher noch nie gewesen. Die Spanne der Einreichungen reichte von Musikvideos bis zu sehr komplexen Dokumentationen und Video-Installationen.
Nach einer sehr intensiven Sitzung kam die Jury zu dem Schluss, dass die gewählten fünf Finalisten die qualifiziertesten sind, um den LICHTER Art Award Preis zu gewinnen.
Der Gewinner 2013, John Skoog, wurde bei der Eröffnungsfeier der Ausstellung der fünf Werke am 19. März 2013 bekannt gegeben.
Die Finalisten
Die Arbeiten folgender 5 Finalisten wurden im Rahmen des LICHTER Art Awards 2013 präsentiert:
Etienne de France, ‘Tales of Sea Cow’, 2012, 58min – Frankreich
Jennifer Gelardo and Iván Robles Mendoza, ‘translate : skepticism’, 2013, 195min – Deutschland
Lena Grewenig, ‘l’oeil/ das Auge’ , 2012, 1:01min – Deutschland
Henrike Naumann, ‘Triangular Stories’, 2012 – Deutschland
John Skoog, ‘Sent på Jorden’, 2011, 12min – Schweden
Die Jury 2013
Die renommierte Jury bestand 2013 aus dem LICHTER Art Award Kurator Saul Judd, dem Turner-Preisträger Simon Starling und Felix Ruhöfer, Kurator im Atelierhaus Basis.
Der Preisträger 2013: John Skoog // Sent på Jorden
Sieger des diesjährigen, mit 1.000 Euro dotierten LICHTER Art Awards ist John Skoog.
Seine Arbeit „Sent på Jorden“ („Late on Earth“) zeigt, in atemberaubender Schönheit, eine Reihe von Ereignissen, die durch die Werke des großen schwedischen Dichters Gunnar Ekelöf inspiriert sind. Der Titel des Films bezieht sich auf eine von Ekelöfs surrealistischen Schriften. Skoog geht dabei sehr feinfühlig mit dem Licht um, zumal „Sent på Jorden“ vollständig in der Dämmerung gefilmt wurde. Die intertextuellen Schichten in diesem Werk verweisen darauf, wie komplex es in unserer Zeit geworden ist, mit Film und Video zu arbeiten. Zur gleichen Zeit zeigt die Arbeit aber auch, welche Größe und welcher Reichtum in diesen Medien stecken.
DIE Anderen FINALISTEN 2013
Erfahren Sie mehr über die Finalisten des LICHTER Art Awards 2013 und ihre außergewöhnlichen Arbeiten.
Etienne de Frances // Tales of Sea Cow
Etienne de Frances Arbeit „Tales of Sea Cow“ ist eine komplexe wissenschaftliche Geschichte, die von der möglichen Existenz und dem Aussterben der „Sea Cow“ erzählt – einer Säugetierart, die angeblich in den arktischen Meeren lebt. Mit dieser fantasievollen, filmischen Arbeit beweist Etienne de France, dass Kunst und Wissenschaft koexistieren können.
Jennifer Gelardo und Iván Robles Mendoza // translate: skepticism
Jennifer Gelardo und Iván Robles Mendoza hinterfragen mit ihrer Arbeit „translate: skepticism“ die Verbindung zwischen Schönheit und Wissen in Objekten – indem sie eine Installation, die ständig verändert wird, filmisch darstellen. Mit ihrer performativen Arbeit versuchen die beiden Künstler, die Medien Film und Installation zu verschmelzen.
Lena Grewenig // l'oeil / das Aug
In ihrer Videoarbeit „l'oeil / das Auge“ benutzt Lena Grewenig Licht als Mittel der Malerei. Das Auge des Zuschauers begibt sich auf eine malerische Reise, Licht wird als filmischer Pinsel eingesetzt. Diese Arbeit zeigt – aus der Sicht eines Künstlers, der die vielfältigen Aspekte der Malerei erforscht –, dass Malerei das Potenzial hat, ein Filmerlebnis zu erzeugen.
In Henrike Naumanns dualer VHS Bildschirminstallation „Triangular Stories“ wird von einer Gruppe von Jugendlichen aus dem östlichen Teil Deutschlands berichtet. Geschildert werden Ereignisse, die in den frühen 1990er Jahren spielen. Die Jugendlichen sind voller Wut und Frustration, die sich in fremdenfeindlichen Handlungen entlädt. Beinahe besessen halten sie mit der Videokamera persönliche und historische Ereignisse fest. Parallel dazu, auf einem Trip nach Ibiza, experimentiert dieselbe Gruppe von Teenagern zum ersten Mal mit für sie neuen Drogen, sexuellen Begegnungen und persönlichen Beziehungen – getrieben von ihrer Begeisterung offenbaren sie die Widersprüche ihrer sozialen Wirklichkeit.
