LICHTER AGORA - Grenzen:Unlimited

Interdisziplinärer Kongress vom 31.3.-1.4.2016 im Festivalzentrum Künstlerhaus Mousonturm

Donnerstag, 31. März 2016 // 19 Uhr

Get-together im Festivalrestaurant Hans & Franz

Freitag, 01. April 2016 // ab 13 Uhr

Staffelgespräch

Die AGORA ist ein offenes Gesprächsforum, in dem unterschiedliche Fragen zur Grenze, ihrer Definition und Wahrnehmung, ihrer Politik und Problematik diskutiert werden. In der AGORA treffen Politologen auf Cyberrecht-Spezialisten, Asylrechts-Verteidiger auf Ökonomen und Kartographen auf Kunstforscherinnen – Sie sprechen über ihre Erfahrungen, ihre Perspektive und ihre Vorstellungen von Grenzen. All dies findet im Rahmen eines siebenstündigen Staffelgesprächs statt, in dem die Themen fließend mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wechseln. Die Gäste der AGORA berühren verschiedenste Aspekte des Nachdenkens über Grenzen. Das Setting dieses interdisziplinären Austauschs lädt das Publikum dazu ein, gleichberechtigt mit den Gästen zu debattieren. Dabei nähern wir uns der Komplexität des Begriffs der Grenze mit kurzen Vorträgen und Präsentationen immer wieder neu. So entsteht die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt in das Gespräch einzusteigen. Die AGORA wird  zu einer Plattform, die sich um alle möglichen Fragen dreht – Und um eine einzige: Wie wirken Grenzen?

13 Uhr – 15 Uhr // ICH/DIE ANDEREN

Soziale Grenzen und Abgrenzungserfahrungen zwischen gesellschaftlichen Gruppen: Woran lassen sich Grenzen zwischen Status, Macht und Güterverteilung, aber auch zwischen Einstellungen, Überzeugungen, Haltungen und Wertesysteme ablesen?

Mit:

  • Sebastian Läßle, Rechtswissenschaftler und angehender Philosoph am Exzellencluster, der weiß, wie Prüfungen im Bildungsbereich Grenzen setzen
  • Johannes Röß, Kritischer Theoretiker, der die unheimlichen Grenzbereiche der Subjekte aus psychoanalytischer, philosophischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive erhellt.
  • Jonathan Klein, Politischer Theoretiker am Exzellenzcluster, der sich in (Euro-)Krisenzeiten auch aktivistisch der Aufklärung inner-europäischer Grenzen und den Grenzen der vorherrschenden Aufklärung stellt.

15 Uhr – 16:30 Uhr // HIER/DORT

Politische Grenzziehungen als Kristallisationspunkte: Wie viel Grenze braucht und verträgt die Demokratie? Welche Herausforderungen stellen Überschreitungen von Grenzen (etwa durch Migration) an politische Systeme? Müssen wir Demokratie und Politik in ihrem Verhältnis zur Grenze neu denken?

Mit:

  • Max Pichl, Politikwissenschaftler, Rechtswissenschaftler und aktiv bei Pro Asyl
  • Valentin Rauer, Soziologe und Politikwissenschaftler am Exzellenzcluster, der sich mit „Viapolitics“ und der Politisierung von Transportwegen befasst
  • Vanessa Rüegger, Juristin mit Blick für die „Charta von Lampedusa“

17 Uhr – 18:30 Uhr // WELT/RAUM

Grenzen des Wachstums, des Fortschritts und des Menschen: Welche Grenzen werden dem Menschen durch die Natur gesetzt? Wo stößt er an die Grenzen des Möglichen? Wie hängen Klimaentwicklung und Völkerwanderung zusammen? Welche Rolle spielen politische Grenzen für den ökologischen Schutz unseres Planeten?

Mit:

  • Marcus Jurk, Soziologe. Erforscht den Wandel von mittelalterlichen Mappae Mundi zu kybernetischen Weltkarten
  • Verena Kuni, Kunst-, Medien- und Kulturwissenschaftlerin und Professorin für Visuelle Kultur. Untersucht Utopien, Grenzüberschreitungen zwischen Spezies und Ökotopien.
  • Vivian Zoé Grudde vom Netzwerk Kritische Ökonomen beleuchtet in der AGORA das Verhältnis von Ökonomik und Umwelt.

18:45 Uhr – 20 Uhr // VIRTUAL/REALITY

Das Internet und seine Rolle in normativen Ordnungen: Wo liegen die Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit im Netz? Wie lassen sich Autonomie und Datenschutz garantieren? Wie kann Rechtsstaatlichkeit im Internet etabliert werden? 

Mit Mitgliedern des Exzellenzclusters:

  • Ben Kamis, Politologe, der sich zu Entgrenzungen im Internet einen Schlagabtausch liefert mit
  • Matthias Kettemann, Rechtswissenschaftler und Experte zum Cyberrecht
  • Thorsten Thiel, Politikwissenschaftler, der sich mit Souveränität und Grenzkontrollen im Netz auskennt
    Und weitere WissenschaftlerInnen.

Moderation:

  • Yumin Li, Expertin für Border Studies, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Katja Kynast, Kulturwissenschaftlerin mit Fokus auf Wissens- und Umweltgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin